Passend zu der auch beim letzten Weihnachtsfest wieder gefeierten Ankunft Christi heißt es in der am 22.12. erschienenen FAS: "Nun bin ich angekommen". Verfasst von der Journalistin Lucia Schmidt, wird dort auf einer ganzen Seite eine Reihe von Menschen vorgestellt, die auf die eine oder andere Weise Zugang zu der katholischen Kirche gefunden haben. Womit sie sich von dem Schreiber dieser Zeilen unterscheiden, der sich in zwei Tagebucheinträgen darüber ausgelassen hat, welche Gründe ihn zu seinem Austritt aus ihr veranlassten.
Im Subtitel des vorgenannten Zeitungsberichts heißt es: "Nach einer langen Reihe von Skandalen schämen sich viele Katholiken ihrer Kirche. Trotzdem gibt es Menschen, die in diesem Jahr nicht aus-, sondern in die Kirche eingetreten sind. Warum?"
26.12.2013 - Für Erica Foerster gab es einen Anlass, sich genau in diesem Frühjahr an den ... Die kleine Frau, deren Gesichtszüge ihre Herkunft verraten, wurde in Japan geboren. ... Kriegsschiff flohen sie mit anderen nach Deutschland.
Die Antwort auf die von der Autorin gestellte Frage seitens der Deutsch-Japanerin Erica Foerster: "Mit Papst Franziskus ... rücken Werte wie Nächstenliebe, Bescheidenheit und Menschlichkeit nun wieder in den Fokus der katholischen Kirche." Da dem Blogger nur noch der kleine Zeitungsausriss gemeinsam mit dem handschriftlich notierten Subtitel und dem Namen der Verfasserin des Beitrags zur Verfügung steht, hat er einmal in Post 1 1 6 5 nachgeschaut, ...
... was dort in dem Archiv der Wochenzeitung DIE ZEIT von ihr veröffentlicht worden ist. Das Ergebnis liest sich wie folgt:
Vatikan
Ein Mann, ein Papst
Gegen Kapitalismus und Kurie: Franziskus geht aufs Ganze
Sein Pontifikat begann mit einem Scherz: Das schlichte "Gute Nacht", mit
dem Papst Franziskus seine Katholiken am Wahlabend verabschiedete, wird mittlerweile gern
zitiert von all jenen, die finden, dass ein Papst auch Humor haben darf. Aber Humor heißt noch
nicht, dass er harmlos wäre. Franziskus übertrat eine Regel, indem er das Huldvolle vermied.
Und mit Regelverstößen machte er weiter.
Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass dieser Mann nicht nur
macht, was er soll, sondern vor allem, was er will, dann ist es das 288
Seiten dicke Schreiben, das er den Gläubigen jetzt an den Kopf geknallt
hat. Ja, an den Kopf geknallt. Das päpstliche Papier heißt
Evangelii Gaudium
und ist eine Aufforderung zu mehr Freude (im Glauben), zu mehr
Aufrichtigkeit (in der Glaubenspraxis) und zu mehr Gerechtigkeit (im
Zusammenleben aller Menschen).
Das klingt freundlich, aber der Papst meint es ernst, was man auch
daran merkt, dass er den bisher üblichen Ton, den halb salbungsvollen,
halb politbürohaften Duktus solcher Schreiben vermeidet und Tacheles
redet. Sein erster Punkt heißt: Freude, die sich mitteilt. Dazu sagt er:
"Die große Gefahr der Welt von heute mit ihrem erdrückenden
Konsumangebot ist eine individualistische Traurigkeit, die aus einem
begehrlichen Herzen hervorgeht." Wenn der Mensch sich in seinen eigenen
Interessen verschließe, gebe es in ihm keinen Raum mehr für andere
Menschen. Er verschließe sich der Freude ebenso wie der Liebe. Mit
dieser Lieblosigkeit müsse jetzt Schluss sein.
Wie, das erklärt Franziskus in fünf großen Kapiteln. Er fordert eine
"unaufschiebbare kirchliche Erneuerung". Es folgt eine Liste moralischer
Imperative: Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung! Nein zur
Vergötterung des Geldes! Nein zu einem Geld, das regiert, statt zu
dienen! Nein zur sozialen Ungleichheit, die Gewalt hervorbringt! Derart
unverblümte Worte über unsere Wirtschaftsweise hörte man zuletzt von
Attac. Was soll das? Ist der Papst ein Linker?
Nein, er ist ein Christ, der sich auf den Kern des Christentums
besinnt: die Nächstenliebe. Nur dass dieser Franziskus sie nicht mit
franziskanischer Sanftmut predigt. Er will gehört werden, erzwingt die
Aufmerksamkeit auch von Wirtschaftslenkern und Politikern. Seine Mission
geht zurück auf Jesus, den Friedensfürsten, aber übertriebene
Friedfertigkeit und falsche Versöhnlichkeit sind Franziskus’ Sache
nicht. Ein bisschen erinnert er an den berühmten Auftritt von Klaus
Kinski, der einer fiktiven Weltgemeinschaft eine Moralpredigt hielt, die
in der zornigen Frage gipfelte, was Jesus dazu gesagt hätte. Kinskis
Antwort: Jesus hätte euch in die Fresse gehauen!
Mit anderen Worten: Wer Nächstenliebe sagt, muss auch Gerechtigkeit
sagen. Wir wissen nicht, wie revolutionär das wirklich ist und ob es
eine konservative Revolution werden soll. Aber erkennen kann man auf den
ersten Blick, dass Franziskus seine Kirchenerneuerungspolitik
schwungvoll und ohne Rücksicht auf Verluste fortsetzt. Nein, der Neue in
Rom wird sich nicht mit Sonntagsreden begnügen und mit Gebrauchtwagen
anstelle einer teuren Vatikanlimousine. Es reicht ihm nicht, den Vatikan
aufzuräumen, an den Strukturen der Kurie vorbei ein Beratergremium
externer Kardinäle zu schaffen, die Nuntien ebenso wie die Bischöfe zur
Demut aufzufordern. Er ermuntert nicht nur die Gläubigen zur Mitsprache
und fordert die Kirchen weltweit zum zivilen Ungehorsam gegen die
Flüchtlingsgesetze ihrer Länder auf. Sondern er scheint auch
entschlossen zu sein, seine Kirche auf den Kopf zu stellen und die Welt
gleich mit.
Dafür scheut er sich nicht, einen wie Wladimir Putin zu umarmen.
Putins Besuch beim Papst am Montag hatte sogleich konkrete Folgen: ein
vatikanisches Papier für eine friedliche Lösung des Syrienkonflikts und
den Plan, demnächst die Weltreligionen für einen Toleranzgipfel zu
versammeln. Vatikan goes Weltpolitik.
Was hätte Jesus dazu gesagt? Vielleicht: dass Franziskus recht hat,
wenn er meint, dass Christsein mehr bedeutet als über den unerfreulichen
Weltzustand zu klagen und dass Barmherzigkeit keine Privatsache ist.
Das muss man als Papst auch mal im Klartext sagen, statt dauernd
Rücksicht zu nehmen auf die zuständigen römischen Kongregationen, auf
die zerstrittenen katholischen Fraktionen, auf die innerkirchlichen
Empfindlichkeiten. Das Schöne an diesem Papst ist, dass er lächelnd über
die theologischen Streitigkeiten hinweggeht und sagt, was nottut. Und
will, dass es getan wird. Das ist kein Salonchristentum und kein Glaube
fürs fromme Mädchenpensionat. Das ist Franziskus für Männer.
In ihrem Glaubenszeugnis heißt es am Ende: "Nur das 'Vater Unser', das bedeutendste Gebet der Christen, betet Foerster nicht. Nie. Ein herrschender Vater, der über allem waltet, entspricht nicht ihrem Gottesbild, nicht ihrem Glauben." Diese Abschlusszeilen ließen in Martin Cross den Gedanken aufkommen, er solle vielleicht gelegentlich einmal versuchen, mit der Dame in Kontakt zu kommen, um sie auf des von ihm kreierte und in allen Punkten durch Meditationserfahrungen gestützte und für wqhr befundene Paternoster hinzuweisen. Welches bis dato bei denen, denen es vorgetragen wurde, sehr viel Anklang gefunden hat. Nicht zuletzt vielleicht deshalb, weil in ihm kein allmächtiger, über alle und alles herrschende Gott vorkommt, sondern einer, der nur hoffen kann, dass die bewusste Kreatur sich auf seine Pläne einlässt. So, wie es in dem hier abschließend eingestellten SPIRITletter ausgesagt wird. |
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VATER UNSER
DER DU BIST IM HIMMEL
UND IN DEN HERZEN
WO DU SO GERNE
WAHRGEGNOMMEN WERDEN MÖCHTEST
GEHEILIGT WERDE DEIN NAME
DEIN REICH KOMME
INDEM
VOR ALLEM DIESE DEINE HOFFNUNG SICH ERFÜLLT
DASS WIR DURCH DAS ERLEBEN DER FÜLLE
WIE AUCH DES RÜCKHALTES BEI DIR
UND AUS DER SO AUFKOMMENENDEN
RUHE UND DANKBARKEIT HERAUS ANDEREN GEBEN KÖNNEN
WESSEN SIE BEDÜRFEN
VERGIB
DASS WIR GERADE HIERBEI SO OFT VERSAGEN
WIE WIR DIES AUCH UNSEREN MITMENSCHEN TUN
FÜHRE UNS - INSBESONDERE IN DER VERSUCHUNG
UNS ZU ÜBERHEBEN -
UND ERLÖSE UNS VON DEM BÖSEN
DENN DEIN IST DAS REICH
UND DIE KRAFT
UND DIE HERRLICHKEIT
IN EWIGKEIT
AMEN
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1877
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Der verborgene Plan
Neue Dinge erfinden,
ich kann es nicht,
etwa
Flugzeuge, die auf silbernen Flügeln dahinsegeln.
Aber heut in der
Frühe
wurde mir ein Gedanke geschenkt,
ein wunderbarer Gedanke,
und die
abgeschabten Stellen meines Kleides
wurden auf einmal schön,
leuchtend von
einem Licht, das vom Himmel fiel
wie Gold und Silber so hell und wie
Bronze,
Lichter aus himmlischen Fenstern.
Der Gedanke war der, dass
ein geheimer Plan
verborgen ist in meiner Hand,
dass meine Hand groß
ist,
groß um des Planes willen.
Dass Gott, wohnend in meiner Hand,
den
geheimen Plan kennt,
den Plan von dem, was er tun will für die Welt
durch
meine Hand.
Toyohiko Kagawa
(1888-1960, christlicher Sozialreformer,
Japan)
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HINWEIS Nach
Einführung der neuesten Firefox-Version
scheint der folgende
Vermerk für die meisten Webnutzer
gegenstandslos geworden zu
sein: Wer mit dem
Browser Firefox auf diese Seite
stößt, ist besser beraten,
den Internet Explorer, Safari
von Apple oder GOOGLE Chrome
zu verwenden.
Denn:
So
praktikabel ersterer bei der
Erstellung der Posts ist - er
unterschlägt jetzt nicht
nur, wie zu Anfang, eine ganze
Reihe von Bild- und
Textmaterialien, sondern mit einem
Mal gleich alle. Aus mir
unerfindlichen Gründen.
martin_cross@web.de
&
k_bickmann@web.de
&
oder
morequalitiesinlife
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