Mittwoch, 10. September 2014

2384 "Ein knappes halbes Jahr kämen die Deutschen ohne russisches Gas aus. Und dann?" Eine unlängst in der ZEIT gestellte Frage, die sich der Anrainer des Angerwegs in Bredenbeck Gott sei Dank nicht stellen muss. Weil er nämlich in seiner Hütte eine Pelletfeuerung hat installieren lassen.




Just am Morgen des Tages, an dem der Blogger diesen Eintrag schreibt, ist der Wartungsingenieur im Hause, der die dort im Sommer 2004 installierte und seitdem völlig störungsfrei laufende Feuerungsanlage wieder mal in Schuss bringt. Der von der Firma SOLVIS hergestellte Heizkessel tut es so gut, dass die Bewohner des zusätzlich auch noch mit einer Solarthermieanlage ausgestatteten Hauses in den bislang verstrichenen 10 Jahren nicht einen Grund zur Klage gehabt haben.

Auch die Wirtschaft hat Grund zur Freude, heißt es doch in dem zu der Überschrift "Mollig warm und umweltfreundlich" gehörigen Text "'Gigantische Mengen an Holzresten können duch die Pellettechnologie endlich wirtschaftlich genutzt werden', sagt Hermann Hansen von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)."

Ferner heißt es in dem Text: "Diese Verwertung ist gut für die Umwelt. Dazu kommt, dass man mit den Pelletöfen preiswerter als mit Öl und Gas heizen kann." Gleich darauf folgt ein Überblick darüber, "was das Heizsystem alles kann."  Schon sehr bald nach dem Einbau der die alte, aber immer noch bestens funktionierende und sich durch gute Abgaswerte auszeichnenden Ölfeuerung ersetzenden Anlage konnte der Schreiber dieser Zeilen einen Leserbrief in der Calenberger Zeitung, der Regionalbeilage für den südwestlich von Hannover gelegenen Raum unterbringen, in dem er sich dafür aussprach, dass man sich nach Möglichkeit seitens der Gemeinde bei der in der örtlichen KGS erforderlich gewordenen Heizungserneuerung für eine Holzfeuerungsanlage entscheiden möge. 

Kurz darauf hat er dann zahllose eMails auf den Weg gebracht, in denen er insbesondere für die Pelletfeuerung warb. Die dann aber nicht, nach langem Hin und Her, in dem Keller der heutigen Sophie-Scholl-Gesamtschule landen sollte, sondern vielmehr eine Hackschnitzelheizung. Sogar ein Kleingewerbe mit der Bezeichnung "Marketingagentur für Holzfeuerung" wurde aus schierer Begeisterung über die Vorzüge des insbesondere in Österreich und in den skandinavischen Ländern entwickelten Feuerungssystems im Rathaus angemeldet. Und auch noch eine Website eingerichtet: www.energieinfo-alternativ.blogspot.com. 

Um die hat er sich allerdings in der Folgezeit nicht mehr weiter gekümmert, dieweil er das Thema Heizenergie in seinem Hauptblog "morequalitiesinlife" immer denn mal wieder aufgreifen konnte. Was ja auch an diesem Punkt wieder einmal geschehen kann, weil die Journalistin Susanne Ehlerding mit ihrem Beitrag zusammenfassend all das liefert, was für das Thema Holzfeuerung relevant ist. Unter "Modelle", "Platzbedarf", "Kaufpreis", "Verbrauchskosten" und "Umweltschutz" finden sich die wichtigsten diesbezüglichen Informationen zusammengetragen.

Um auf das Thema Ausfall der russischen Gaslieferungen zu sprechen zu kommen, welcher den Anrainer des Angerwegs überhaupt nicht weiter interessiert, weil er sich vor Jahren der Zwangsbeglückung durch die im Ort unterwegs befindlichen Mitarbeiter von Leitungs-Verlegefirmen kategorisch verweigerte: "Die flüchtige Energie kamm bisher zwar immer in Deutschland an, selbst in den finstersten Zeiten des Kalten Krieges. Doch langsam schwindet der Glaube an die Zuverlässigkeit der russischen Lieferanten" heißt es dem von dem Journalisten Fritz Vorholz verfassten und in der ZEIT-Ausgabe 37/14 veröffentlichten, mitsamt der Graphik  fast eine ganze Seite einnehmenden Text. Der hier nur auszugsweise referiert werden kann. In ihm wird abschließend, nach der Darstellung der möglichen Heizungsalternativen, noch der Hinweis auf "Weitere Informationen im Internet" gegeben: www.zeit.de/energiewende.

Dem Text zufolge "könnten fast alle europäischen Länder einen im November dieses Jahres beginnenden Lieferstopp verkraften, allerdings nur, wenn er nicht länger als drei Monate währte. Die in dieser Zeitspanne ausbleibenden Lieferungen ließen sich durch die Entnahmen aus den gut gefüllten Gasspeichern ausgleichen und durch etwas mehr importiertes Gas aus anderen Quellen. Lediglich in Polen und in der Türkei käme es zu Engpässen. 

Dauerte der Lieferboykott sechs Monata an, könnte auch in Deutschland die übliche Nachfrage nicht mehr gedeckt werden. Wenn der Lieferausfall sogar neun Monate währte, also bis Mitte nächsten Jahres, dann käme es laut der druckfrischen EWI-Studie in Deutschland, dem größten Importeur von russischem Gas, sogar zu ernsten Problemen. Es fehlten dann zwölf Milliarden Kubikmeter; das ist mehr als ein Drittel der Menge, die private Haushalte im vergangenen Jahr zum Heizung und zum Wassererwärmen verbrauchten."

Anders, als von interessierter Seite immer wieder behauptet, droht, bleibt der Nachschub aus Sibirien aus, "keine Strom-, sondern eine Wärmekrise". Vorholz macht darauf aufmerksam, dass Deutschland zwar 35 % seines Erdgases aus Sibirien bezieht, aber nur 12 % des gesamten Gasverbrauchs der Stromerzeugung dienten. Von daher, so sagt er mit einem Blick auf die Statistik, sei die Idee wenig überzeugend, Gas durch Atomstrom zu ersetzen. Ferner weist er darauf hin, dass Erdgas zwar als Brücke in die Ära der erneuerbaren Energien gilt, aber dessen Bedeutung für die Stromerzeugung und für das Gelingen der Energiewende völlig falsch eingeschätzt werden. 

Seiner Darstellung zufolge werden 41 Millionen Wohnungen mit Erdgas beheizt und verbraucht die Industrie noch etwas mehr Gas als alle Haushalte zusammen - zur Erzeugung von Prozesswärme, zur Erzverhüttung, zur Kunststofferzeugung, zur Härtung von Fetten oder etwa auch zum Schweißen."

In dem Text ist die Rede von der "größten einzelen Infrastruktur". Damit gemeint ist laut dem vom Bundeswirtschaftsministerium erstellten "Präventionsplan Gas" der "Grenzübergangspunkt im brandenburgischen Mallnow, wo das Gas aus der fast 4200 Kilometer langen Leitung von der sibirischen Halbinsel Jamal ins deutsche Netz eingespeist wird. Der totale Ausfall des Nachschubs auch aus den anderen Röhren aus Russland kommt in dem amtlichen Risikoszenario gar nicht vor. Deshalb erscheint die Versorgung sicherer, als sie in Wirklichkeit ist. Kurzfristig abwenden ließen sich die unangenehmen Folgen eines längeren Lieferstopps jetzt nicht mehr. Der Bau eines eignen deutschen Terminals zur Anlandung von Flüssiggas (LNG) wäre binnen weniger Wochen nicht nur unmöglich; die Versorgungssicherheit würde dadurch nicht einmal merklich verbessert."

Auch mit "Fracking, der umstrittenen Methode der Erdgasförderung, ließe sich der Ausfall der russischen Lieferungen kurzfristig ebenfalls nicht kompensieren. Selbst langfristig sind die Fracking-Potenziale in Deutschland begrenzt - zumal nur ein Bruchteil der von der Bundesnstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) als 'technisch gewinnbar' bezeichneten Mengen erfahrungsgemäß mitg vertretbarem ökonomischem Aufwand zu fördern ist." 

In der vierten und letzten Spalte seines Beitrags stellt Vorholz noch Alternativen zum Gasbrenner vor. Die aber in Wirklichkeit alles andere als einsetzbar sind: "Eine Alternative zum Gasbrenner sind elektrische Heizungen. Doch je nachdem, wie groß der Ansturm wäre, könnten Heizlüfter und -strahler nicht nur rasch ausverkauft sein; obendrein drohten neue Engpässe. ... Die elektrischen Installationen manch älterer Häuser hielten der zusätzlichen Last der Elektroheizungen nicht unbedingt stand. ... Im günstigsten Fall fliegt dann die Sicherung raus, im ungünstigsten Fall kommt es zu Kabelbränden. Selbst Besitzer von Kaminöfen sind vor Putins möglicher Rache nicht sicher. Zwar gibt es in deutschen Haushalten rund 14 Millionen solcher Feuerstellen. Doch sollten diese zwei Monate lang jeden Tag vier Stunden genutzt werden, die Nachfrage nach trockenem Holz könnte nicht mehr befriedigt werden."

Ganz zum Schluss heißt es, man könne zwar auch mit feuchtem Holz heizen. Wer das aber tue, sei ein Selbstmörder. Das ist der Anrainer des Angerwegs nicht - im Souterrain von dessen Hütte sich das Infolabor befindet, aus dem heraus er auch diesen Post ins einstellen kann: Die Pellets sind nämlich, wie in der HAZ-Bildunterschrift gefordert, zertifiziert. Was hauptsächlich besagt, dass sie ein bestimmtes Feuchtigkeitslimit nicht überschreiten.
 
 











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