Nils Minkmar, Lieblingsjournalist des Bloggers bei der FAS, heult nicht mit den Wölfen, die jetzt alle über den Obermatador bei Bayern München herzufallen sich beeilten und ihn weiter zu zerreißen suchen. Er sieht sich vielmehr in aller Ruhe das Umfeld an, in dem es zu der von Uli Hoeneß jetzt zumindest dem Anschein nach reumütig als Fehler bekannten Steuerhinterziehung gekommen ist. Was er dabei in den Blick nimmt, ist weniger das individuelle Versagen dieses auch als Wurstfabrikanten tätigen Zeitgenossen, als vielmehr das unfaire Spiel, welches mit den seit Jahrzehnten befreiten Geldmassen betrieben wird und in schon nicht allzuferner Zukunft dazu führen könnte, dass die Menschen sich gegen das von ihm gemeinsam mit Wolfgang Hetzer, Autor des Buches "Finanzkrieg", als sozialschädlich gebrandmarkte Unrechtssystem erheben.
In diesem Buch weist der Autor darauf hin, dass allein in Frankreich während der letzten Jahrzehnte über 600 Milliarden Euro an Steuern hinterzogen worden sind, wobei diverse Bankinstitute dabei behilflich gewesen seien und dieses als ihre Kernkompetenz ausgewiesen hätten. Überschwenkend hin zur EZB stellt Minkmar fest, die habe das Geld eh nicht, mit dem sie die Staaten stützt, damit die ihre Banken stützen können und verfüge einigermaßen skrupellos über die privaten Sparguthaben, die mittels Löhnen und Gehältern zustandegekommen seien. Was der Journalist danach, am Ende des von ihm verfassten Beitrags schreibt, ist genau besehen ein Aufruf zur Revolution. Der liest sich wie folgt:
"Die europäischen Bürger könnten begreifen, dass das Spiel unfair ist. Noch, erklärt er [Wolfgang Hetzer] in seinem Interview mit der 'Welt', sei es einigermaßen ruhig. Doch was, 'wenn die Menschen begreifen, unter welchen Umständen ihnen zugemutet wird, harte und ehrliche Arbeit zu leisten, die es ihnen aber allzu oft noch nicht einmal ermöglicht, ein halbwegs unbeschwertes Dasein zu fristen?' Wenn sie also kapieren, dass es ihr Geld ist, mit dem ein verschachteltes System aus schwachen Nationalstaaten und starken Firmen, aus armen Gemeinden und Regionen und reichen Spielern unterhalten wird? Sie könnten begreifen, dass Leistung und Lohn längst entkoppelt wurden, dass 'Gerechtigkeit zum hohlen Pathos verkommen' ist, und dass die Demokratie abgelöst wurde durch ein Computerspiel, das alle abzockt. Dann, schreibt Hetzer, ist auch der Frieden nicht mehr sicher."
In diesem Buch weist der Autor darauf hin, dass allein in Frankreich während der letzten Jahrzehnte über 600 Milliarden Euro an Steuern hinterzogen worden sind, wobei diverse Bankinstitute dabei behilflich gewesen seien und dieses als ihre Kernkompetenz ausgewiesen hätten. Überschwenkend hin zur EZB stellt Minkmar fest, die habe das Geld eh nicht, mit dem sie die Staaten stützt, damit die ihre Banken stützen können und verfüge einigermaßen skrupellos über die privaten Sparguthaben, die mittels Löhnen und Gehältern zustandegekommen seien. Was der Journalist danach, am Ende des von ihm verfassten Beitrags schreibt, ist genau besehen ein Aufruf zur Revolution. Der liest sich wie folgt:
"Die europäischen Bürger könnten begreifen, dass das Spiel unfair ist. Noch, erklärt er [Wolfgang Hetzer] in seinem Interview mit der 'Welt', sei es einigermaßen ruhig. Doch was, 'wenn die Menschen begreifen, unter welchen Umständen ihnen zugemutet wird, harte und ehrliche Arbeit zu leisten, die es ihnen aber allzu oft noch nicht einmal ermöglicht, ein halbwegs unbeschwertes Dasein zu fristen?' Wenn sie also kapieren, dass es ihr Geld ist, mit dem ein verschachteltes System aus schwachen Nationalstaaten und starken Firmen, aus armen Gemeinden und Regionen und reichen Spielern unterhalten wird? Sie könnten begreifen, dass Leistung und Lohn längst entkoppelt wurden, dass 'Gerechtigkeit zum hohlen Pathos verkommen' ist, und dass die Demokratie abgelöst wurde durch ein Computerspiel, das alle abzockt. Dann, schreibt Hetzer, ist auch der Frieden nicht mehr sicher."
Dieses Unrechtssystem ist dem Blogger mindestens ebenso verhasst wie den beiden Genannten. Und ihm steigt die Galle hoch, wenn er einen dieser schamlosen Nutznießer dieses Systems wie den Uli Hoeneß sieht. Der sich jetzt zerknirscht gibt und gute Miene zu seinem bösen Spiel zu machen sich bemüht. Und der auch zu denjenigen gehört, die dafür sorgen, dass die Unkultur in diesen unseren Landen mehr und mehr Raum gewinnt. Indem nämlich die Deutschen die speziell auf dem Fußballfeld errungenen Siege der von ihnen favorisierten Mannschaft als Versatzstücke nehmen sollen und leider Gottes auch tatsächlich nehmen, mit deren Hilfe sie sich dann zumindest etwas Zufriedenheit mit ihren Lebensumständen verschaffen sollen.
Einer der von dem Blogger besonders geschätzten und für die HAZ schreibenden Journalisten namens Michael B. Berger schreibt in seinem am 27.d.Mts. veröffentlichten satirischen Rückblick auf die Woche Folgendes zu dem Fall Hoeneß - zu finden wohl auch als Podcast auf www.haz.de: "Man muss übrigens schon eine ganze Menge Nürnberger Würstchen vertilgt haben, um Uli Hoeneß als moralische Instanz feiern zu können. Armes Deutschland, das solche Vorbilder hatte. Überhaupt erscheint die ganze Welt der Fußballtrainer, -präsidenten, -magier und -manager demjenigen eine ziemlich verdrehte, der nicht glaubt, dass das Runde stets ins Eckige drüngt." Mit welchem Kommentar er genau das aufgreift, was bis hierher schon fast unzählig oft in diesem Blog angesprochen worden ist.
Der Steuerbetrug, mit dem dieser Typ jetzt aufgeflogen ist und der auf allen möglichen Foren ad extenso diskutiert wird - den Blogger hat der ganze Sermon bis dato nicht interessiert -, wird in dem wie immer collagierten Text am Ende von dessen 4. Textspalte von Sigmar Gabriel aufgegriffen wie folgt: "SPD-Chef Sigmar Gabriel kündigte eine 'Agenda 2015' gegen Steuerbetrug an. 'Bei Sozialmissbrauch am unteren Ende der Gesellschaft ist viel gemacht worden, am oberen Ende gar nichts'." Damit bringt er genau das auf den Punkt, was in diesem Blog immer und immer wieder aufs Tapet gekommen ist und weiter kommen wird - die Ungleichbehandlung der Menschen durch einen Behördenapparat, in welchem einerseits ein geradezu wahnsinniger bürokratischer Aufwand betrieben wird, um den Menschen am unteren Ende der Gesellschaft das Leben schwerzumachen, und in welchem alle nur denkbaren Schliche ersonnen werden, die den Begüterten und Privilegierten eben dieses so angenehm wie möglich machen und verhindern sollen, dass diese auch nicht ein Fitzelchen von dem wieder herausrücken müssen, was sie sich auf krummer Tour in die eigene Tasche gewirtschaftet haben.
"Die Rebellin aus dem Jobcenter", der zunächst sogar ein eigener Eintrag mit der Überschrift "Honoris causa...." gewidmet werden sollte, sich dann aber anbot, das von dem Lieblingsjournalisten des Bloggers bei der FAS gezeichnete Bild zu ergänzen und abzurunden, diese mutige Frau ist, wie in dem hier als Bildnegativ erscheinenden Text nachzulesen, von ihren Vorgesetzten für ihr Engagement in Sachen Hartz IV abgestraft worden. Die gaben ihr nämlich zu verstehen, ihr Auftreten in der Öffentlichkeit und ihre Arbeit gingen nicht mehr zusammen. Weil das, was der HAZ-Journalist Thorsten Fuchs über den Fall Inge Hannemann zu berichten weiß, symptomatisch ist für die in unseren Landen wie kaum etwas anderes gepflegte Ungleichbehandlung von Arm und Reich, seien hier vier Passagen aus dem Text gesondert zitiert.
Der genannte Autor schreibt zunächst: "Inge Hannemann ist zu einer Symbolfigur des Protestes gegen Hartz IV geworden, weil sie nach knapp acht Jahren Arbeit im Jobcenter keinen Zweifel darnn lässt, was sie von den Regeln, den internen Anweisungen und dem Umgang mit den Menschen dort hält: sehr, sehr wenig." In der ersten randlich besonders markierten Passage heißt es weiter: "Was sich an Inge Hannemann verfolgen lässt, ist die Ernüchterung über ein System, in dem die einen die Voraussetzung für Deutschlands wirtschaftliche Stärke sehen - und die anderen etwas, das Armut verfestigt und Menschen demütigt."
Anfänglich begeistert von dem Grundgedanken des durch den Kanzler Schröder eingeführten Regelwerks, hat sie der Darstellung von Thorsten Fuchs zufolge diese Einschätzung schon recht bald aufgegeben: "Die ersten Zweifel kamen, als nach ein paar Monaten eine neue Anordnung kam. Sie sah vor, dass Menschen bereits eine Strafe erhalten können, noch bevor überhaupt über ihre Leistung entschieden wurde. 'Da starten Sie dann sozusagen im Minus', sagt Hannemann empört. Sie hat nicht verstanden, wie das noch funktionieren sollte: Vertrauen zu den Menschen aufbauen."
Thorsten Fuchs schreibt weiter: "Die Sanktionen sind das, woran sich Inge Hannemann am stärksten stört. Jene Strafen, die Menschen ohne Arbeit dann treffen, wenn sie unentschuldigt ein Gespräch versäumen oder eine Arbeit ablehnen. Dann werden die Leistungen gekürzt. Minus zehn Prozent, minus 30, alles genau geregelt. 'Voll durchsanktioniert', so heißt es, wenn das Geld völlig gestrichen ist. Die Regeln sollen den Druck erhöhen, damit sich die Menschen um Arbeit bemühen." Dass es den hohen Herren in diesem unseren StaatsUNwesen und den letztlich eigentlich nur ihren Weisungen folgenden Sachbearbeitern in den Behörden ganz besonders darum geht, einen solchen finanziellen Druck auszuüben, der auch ganz gravierende psychische Schäden zur Folge hat, das ist ein Thema, dessen sich der Blogger in seiner Nachrichten- und Kommentarsammlung immer wieder gerne angenommen hat. Hier folgend ein kleine Auswahl - erstellt mit Hilfe der Suchbegriffe "Angst und Verunsicherung":
Freitag, 31. Juli 2009
323 Guten Morgen, liebe Sorgen! Seid ihr auch schon alle da? Angst, Frust und Stress als probate Mittel der Herrschaftsausübung.
Freitag, 19. November 2010
959 Cash, Durchökonomisierung, Unternehmerfreundlichkeit: Dafür steht das Kürzel CDU - und für nichts anderes!
Donnerstag, 25. August 2011
1298 Torben P. hat in Berlin einen Wehrlosen fast zu Tode getrampelt: Es können dort noch Wetten dahingehend abgeschlossen werden, wie glimpflich.....
Dienstag, 29. November 2011
1436 "Kampf den 'Braunen Kohorten'" titelt die Presse. Die Frage ist, um wessen Kohorten es sich handelt. .........
Montag, 12. März 2012
1628 "Heil dir im Siegerkranz, nimm, was du kriegen kannst": Hans Liberg reimt die wilhelminische Triumphhymne neu und bringt damit das Geschehen.....
PS: In dem hier folgenden Abschlusskasten erscheint das der Wochenzeitung DIE ZEIT entnommene Konterfei des Finanzministers in etwas verfremdeter Form. Weil der Blogger höchst befremdet darüber ist, dass der das Treiben der Steuerflüchtigen per Gesetz sogar noch unterstützen wollte, hat er ihm in einer Collage den Unterkiefer und die Heldenbrust eines Herren verpasst, der in dem Blatt unmittelbar neben der Überschrift "Kohle oder Kadi" zu finden war.
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