Mittwoch, 9. Oktober 2013
2266 Die Religionen produzieren viel zu viel Murks. Ihnen muss mal richtig auf die Finger geschaut werden/2.
"Die Religionen produzieren viel zu viel Murks..." heißt es in der Überschrift von bis dato zwei Einträgen, die sich mit einer ähnlichen Fragestellung wie der hier gewählten befassen. Außer dem Post 2266 wurde zu diesem Thema noch der Eintrag 2254 verfasst. Die skeptische Haltung des Bloggers gegenüber mehr oder weniger allem, was von den hohen Herrschaften in den Kirchen verlautbart wird,spiegelt sich auch in dem folgenden Eintrag wieder:
Sonntag, 29. Juli 2012
1808 Zwei Bibelskeptiker schlagen bei einem Baptistengottesdienst in der Walderseestraße zu Hannover auf - sich dabei ketzerische Gedanken vor allem zu dem "Völkerapostel" Paulus machend.
Die beiden Clowns, die ganz zu Anfang dieser eine ganze Reihe von Beiträgen zum Thema Stille ergänzenden und in gewisser Hinsicht zuspitzenden Ausführungen auftauchen, wurden hier eingerahmt von zwei Losungen, die das beinhalten, was der genannte Autor zum Ausdruck bringen möchte, nämlich, dass jeder Mensch die Chance hat, sich durch die Begegnung mit der Transzendenz in der Stille frei zu machen von allen Begrenzungen, die den Menschen auch gerade von den organisierten Religionen auferlegt werden und die als eine der Hauptursachen dafür angesehen werden müssen, dass der "homo sapiens" außerstande ist, das Hier und Jetzt in seiner ganzen Fülle wahrzunehmen und mit Dankbarkeit erfüllt zu leben.
Zu diesem Aspekt das folgende längere Zitat - entnommen der Mitte der dritten Textspalte auf der ersten Seite des Artikels: "In der Stille kann Gott als Urgrund allen Lebens und aller Liebe unmittelbar zu jeder und jedem sprechen. Dieses mystische Credo ist immer auch eine Kritik an jeder organisierten Religion, die sich anmaßt [das Wort wurde mit dem von dem Leser Martin Cross verwendeten roten Kugelschreiber besonders dick unterstrichen], bestimmen zu können, mit welchen Worten oder Riten Gott erfahrbar sei. ... Wenn bis heute in den vielen gottesdienstlichen Feiern (vor allem im Christentum, Judentum und Islam) die Stille kaum erfahrbar ist, dann zeigt sich darin, wie wenig einem stillen Gott zugetraut wird. Dabei lässt sich in der mytischen Spur aller Religionen eine große Wertschätzung für die Stille als Ort der Glaubenserfahrung entdecken, die absolute Wahrheitsansprüche entlarvt."
"Die ganze Welt ist Gott, der zu dir spricht. Höre aufmerksam hin", heißt es in dem zwei Tage vor dem 69. Geburtstag des Schreibers dieser Zeilen in dessen Infolabor eingetroffenen SPIRITletter. Zu einer solchen Aussage sind die organisierten Religionen überhaupt nicht fähig. Weil sie - egal ob Christen, Juden oder Mohammedaner - dem Irrtum unterliegen, dass IHR GOTT der allein seligmachende sei und von sich von daher gerufen sehen, diesen Gott möglichst vielen Menschen aufzudrücken. Wobei sich ihr Gottesglaube bis einen ganz extremen Fanatismus hinein steigern kann, wie ja nicht zuletzt aus dem Treiben der Salafisten immer wieder ersichtlich und auch leidvoll erfahrbar wird. Anstatt den Frieden in sich zu finden und dann nach außen zu tragen, haben die Angehörigen der großen Weltreligionen schon immer aufeinander eingeschlagen und unendliches Leid in die Welt gebracht.
Infolge dieser Heimat- und Friedlosigkeit waren sie auch zu keiner Zeit zu dem solidarischen Handeln in der Lage, welches von Pierre Stutz am Ende der bereits zuvor bezeichneten Textspalte angesprochen wird. Und damit auch nicht dazu, die angstmachenden Strukturen zu hinterfragen, die gleich danach angesprochen werden. Wie ja insbesondere jedem geschichtsbewussten Bürger dieses Landes in aller Deutlichkeit vor Augen treten muss, wenn er an das denkt, was sich während der Zeit des Dritten Reiches in den Grenzen unseres Landes abgespielt hat. Da hat doch so gut wie keiner dieser hohen Herren seine Stimme gegen Hitlers Unrechtsregime erhoben - im Gegenteil: sogar noch mit ihm paktiert.
Zum Abschluss seien hier noch einige Zeilen zitiert - entnommen der ersten Textspalte auf der zweiten Seite -, in denen der Blogger Martin Cross sich selbst und seinen Lebens- und Schreibimpetus ungemein treffend dargestellt findet: "Es geht ihm [dem christlichen Religionsphilosophen Raimon Panikkar] in diesen drei Dimensionen [des Schweigens] um einen Bewusstseinswandel, damit wir nicht nur vom Verstand und von der Anstrengung her Gott suchen und leben, sondern wir uns von ihm auch finden lassen können.............. Als betender Schreiberling werde ich ein Leben lang leidenschaftlich nach Worten suchen für alle jene Erfahrungen, in denen ich im Innersten berührt bin. Worte, die sich mir vorerst entziehen. Worte, die in meinem Verweilen in der Stille reifen können. Worte, in denen meine erotische Lebenskraft, mein Aufstand für das Leben und mit Ringen nach Sinn in Verbindung gebracht werden mit dem Erahnen eines göttlichen Lebensfunkens, der mich mit allem verbindet." Mit diesen Worten hat Pierre Stutz so gut wie alles erfasst, was von Martin Cross mit seinem Projekt morequalitiesinlife intendiert wurde und hoffentlich noch lange umgesetzt werden kann.
1824
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen