Sonntag, 16. August 2015

2463 "So muss das laufen!" schreiben die Campaigner von AVAAZ einen Monat nach der zuletzt in diesem Blog veröffentlichten Nachricht und bedanken sich dabei für die von den 41 Millionen Mitgliedern immer wieder geleistete Unterstützung.

    Erfolg bei Benetton 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sent: Monday, August 10, 2015 6:15 PM
To: martin_cross@web.de
Subject: So muss das laufen!
  
 
Liebe wunderbare 41 Millionen Avaaz-Mitglieder!

Bitte entschuldigt meinen saloppen Ton, aber wir Kanadier reden manchmal so – in bester Absicht – wenn wir aufgeregt sind :) Ich weiß auch, dass eine Gemeinschaft wie unsere Metaphern der Liebe und nicht der Gewalt verwenden sollte, aber verdammt nochmal, Avaaz "haut im Moment so richtig rein"!

Der Beweis?

Wir haben der allerersten europäischen Migrations-Agenda auf den Weg geholfen

EU-Migranten
Anfang des Jahres sind Tausende Asylsuchende im Mittelmeer ertrunken. Daraufhin hat die EU-Kommission endlich eine Migrations-Agenda vorgeschlagen, die die Verantwortung für die Rettung, Umsiedlung und Wiedereingliederung von Flüchtlingen auf den ganzen Kontinent verteilt. Wir sind sofort aktiv geworden und haben diese Initiative unterstützt:

  • Zuerst haben wir 500.000 Dollar gesammelt und sie an den effektivsten privaten Rettungsdienst im Mittelmeer gespendet: die Migrant Offshore Aid Station (MOAS). Die hat in diesem Jahr bereits 7.000 Menschenleben gerettet. Wir haben außerdem eine Organisation vor Ort unterstützt, die unbegleiteten Flüchtlingskindern hilft, die vom Menschenhandel bedroht sind. Und griechische Avaaz-Mitglieder haben sich freiwillig angeboten, ihnen vor Ort zu helfen.
  • Dann haben wir mit Hilfe von Spendengeldern eine Avaaz-Hilfsaktion auf den griechischen Inseln gestartet. Tagtäglich kommen dort syrische Familien in klapprigen Booten an und wir haben Bettzeug und Hygiene-Ausstattung für Tausende von Menschen zur Verfügung gestellt. In dem inspirierenden Blogpost von Avaazer Mike Baillie erfahrt ihr mehr darüber.
  • Zeitgleich haben wir ein europäisches Freiwilligen-Netzwerk für Flüchtlinge ins Leben gerufen. Über 1.600 Avaazer haben sich freiwillig gemeldet, um bei Aktionen auf dem gesamten Kontinent mitzuhelfen. In Griechenland, Malta und Italien helfen sie Bootsflüchtlingsfamilien bei der Integration. In Deutschland und Frankreich öffnen Avaaz-Mitglieder ihre Türen und nehmen Flüchtlinge bei sich auf. In Großbritannien unterstützen sie Syrer bei der Eingliederung. 
  • Wir haben auch Lobbyarbeit geleistet — 450.000 europäische Avaaz-Mitglieder haben dringend zum Handeln aufgefordert. Die entsprechende Petition wurde an alle EU-Staatchefs und den EU-Migrationskommissar übergeben. Dann haben 65.000 von uns persönliche Nachrichten an Minister geschickt und unsere Kampagne wurde auf höchster Regierungsebene wahrgenommen. Ein hochrangiger Berater von Kommissionspräsident Juncker bedankte sich schriftlich für unsere ‘wunderbare Initiative’.
  • Als wir nach wochenlangem Stillstand herausfanden, dass Polen, Österreich und Spanien das Abkommen blockieren wollten, haben wir deren Ministerien mit Telefonanrufen überflutet. Avaaz-Freiwillige drehten ein Video, in dem Syrer den spanischen Minister für Flüchtlingsfragen direkt um Zuflucht bitten. Dieses Video ging wie ein Lauffeuer durch die Medien.
Zusammen haben wir den Regierungen gezeigt, dass die Menschen in Europa denjenigen helfen wollen, die in Not sind und vor Krieg fliehen. So haben wir dem Klima der Fremdenfeindlichkeit mit Mitgefühl entgegengewirkt. Jetzt ist ein Abkommen geschmiedet worden — die EU hat das Budget für Such- und Rettungseinsätze im Mittelmeer verdreifacht und wird mehr als 50.000 Kriegsflüchtlingen Zuflucht gewähren. Das ist ein erster Schritt, doch das Ausmaß dieser humanitären Katastrophe ist enorm. Deshalb müssen wir die Staatschefs weiterhin dazu drängen, mehr sichere Migrationsrouten nach Europa zu schaffen. Das ist die beste Möglichkeit, den verzweifelten Familien zu helfen und den illegalen Schlepperbanden das Handwerk zu legen.

Wir haben einen Brief von führenden Ökonomen an Kanzlerin Merkel veranlasst, um sie vor dem Spardiktat für Griechenland zu warnen

Griechische Sparpolitik
Als das griechische Volk in einem Referendum weitere Sparmaßnahmen ablehnte und die Staatschefs der EU damit drohten, Griechenland aus dem Euro zu kicken, koordinierte Avaaz einen offenen Brief an Kanzlerin Merkel, verfasst von fünf führenden Ökonomen, unter ihnen Thomas Piketty und Jeffrey Sachs. Unterstützt wurde dieser durch eine Avaaz-Petition in Europa mit 530.000 Unterschriften. Der Brief wurde überall in den deutschen Medien und auch in der weltweiten Presse veröffentlicht. Er ist so hart eingeschlagen, dass der deutsche Finanzminister seinen Chefökonomen beauftragte, in einer großen Zeitung eine Antwort darauf zu verfassen. Nun erhitzt sich die Debatte. Wir bleiben weiterhin aktiv, um die in Deutschland vorherrschende wirtschaftliche Sichtweise zu ändern. Denn das ist unsere beste Chance, Griechenland von der gescheiterten und erdrückenden Sparpolitik zu befreien.

Wir haben Benetton dazu gebracht, die Opfer des Rana Plaza-Fabrikeinsturzes in Bangladesch zu entschädigen

Erfolg bei Benetton
Übergabe an Benetton
Nachdem sich Benetton zwei Jahre lang kategorisch quer stellte, haben wir das Unternehmen umstimmen können. Und so haben wir das geschafft:
  • Wir haben eine Million Unterschriften gesammelt und die Petition an Benetton übergeben.
  • Wir haben einen Riesensturm in sozialen Netzwerken ausgelöst. Als Benetton unsere Posts ausgeblendet hat, haben wir noch einen Gang hochgeschaltet.
  • Wir haben tagelang mobile Plakatwände um Benettons Hauptquartier platziert, bis die Polizei kam und uns stoppen wollte. Nach einem Anruf unseres italienischen Beraters bei der Polizei konnten wir weitermachen.
  • Wir haben dafür gesorgt, dass einflussreiche Meinungsführer den Geschäftsleiter von Benetton direkt ansprechen.
  • Wir haben mit gezielten Anzeigen auf Facebook einen eindringlichen Appell an die Benetton-Mitarbeiter gerichtet. 
  • Und schließlich haben wir persönliche und konstruktive Verhandlungen mit den Führungskräften des Konzerns geführt.
Benetton reagierte mit der Unterstützung des Entschädigungsfonds und dankte Avaaz darüber hinaus für seine ‘wichtige und positive Rolle in diesem Prozess’! Nun ist das Programm vollständig finanziert und die Arbeiter und ihre Familien werden eine umfassende Entschädigung erhalten. Für Arbeiterrechte überall auf der Welt könnte diese Erfolgsgeschichte das Blatt wenden.

Wir haben satte 2,6 Millionen Dollar für die Erdbebenopfer in Nepal gesammelt

Erdbeben in Nepal
Als wir von den Verwüstungen dieses gewaltigen Erdbebens hörten, sind wir sofort aktiv geworden. Wir haben bürokratische Hürden übersprungen, um Hilfe für diejenigen bereitzustellen, die in größter Not waren. Durch Partnerschaften mit über einem Dutzend der kompetentesten Hilfsorganisationen vor Ort waren die von unserer Gemeinschaft finanzierten Unterkünfte, Nahrungsmittel und medizinischen Hilfsgüter oft die ersten, die in den zerstörten Dörfern ankamen. Unsere Spenden helfen nun beim Wiederaufbau von Schulen und wichtigen Gesundheitseinrichtungen in den am stärksten betroffenen Gebieten und geben vielen Menschen Hoffnung. Abari, eine der besten Organisationen, die Schulen und Häuser baut, schickte uns ihren Dank: „Als die Gebäude in Nepal noch unter den Nachbeben ächzten, kam Avaaz schon auf uns zu, verstand das Ausmaß des Problems und stellte die Gelder zur Verfügung – alles in weniger als 24 Stunden. Die Art und Weise, wie Avaaz Entscheidungen trifft und handelt, ist umwerfend.”

Wir haben dazu beigetragen, dass die G7-Staaten einen vollständigen Ausstieg aus fossiler Energie beschließen

G7-Klimahelden
Nach jahrzehntelanger Klimaverschmutzung und einem Tauziehen um die einzige tragbare Lösung – den vollständigen Umstieg auf saubere Energie – haben sich die G7-Staaten endlich das langfristige Ziel gesetzt, vollständig auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Unsere Gemeinschaft hat zwei Jahre lang darauf hingearbeitet:
  • durch unsere Führungsrolle bei der gigantischen und bahnbrechenden Klima-Mobilisierung mit 700.000 Menschen im letzten Jahr;
  • durch eine Petition mit 2,7 Millionen Unterschriften für 100% saubere Energie, die an Dutzende Entscheidungsträger übergeben wurde;
  • durch die Koordination von Kundgebungen, hochrangigen Lobbytreffen, Meinungsumfragen und weltweiten Anzeigenkampagnen, alles durch unsere Gemeinschaft finanziert;
  • und durch die Leitung einer dreimonatigen Großaktion für die Führungskräfte des G7-Gipfels. Diese war insbesondere an Angela Merkel gerichtet, damit sie das Thema auf die Tagesordnung setzt und dem Ziel zustimmt.
Klickt hier, um im Detail zu erfahren, wie wir diesen unglaublichen Erfolg erzielen konnten.

Wir haben über 2,5 Millionen Dollar für die Bekämpfung von Ebola gespendet – und es ist fast besiegt!

Ebola Nachrichten
Das ist nicht ohne. Diese monströse Epidemie hätte Millionen töten können – sie bedrohte die ganze Welt. Doch weltweit haben die Menschen mit vereinten Kräften dagegen angekämpft und Liberia wurde kürzlich für Ebola-frei erklärt! Was haben wir dazu beigetragen?  
  • Unsere Gemeinschaft hat 2,5 Millionen Dollar an die besten Hilfsaktionen vor Ort gespendet. Die Schnelligkeit und Flexibilität unserer Hilfsgelder hat sie zu wahrhaftigen Lebensrettern gemacht. Die Organisation Partners in Health sagt:Wir sind so dankbar für eure Unterstützung und für eure Flexibilität bezüglich der Verwendung eurer Gelder. Diese Flexibilität war entscheidend.”
  • Über 4.000 von uns haben angeboten, nach Westafrika zu gehen, um den Einsatz gegen Ebola zu unterstützen. Avaaz-Freiwillige spielten vor Ort eine wichtige Rolle – sei es, um die Übertragung von Patienten auf Ärzte in Ebola-Behandlungszentren zu bekämpfen oder die Zentren selbst zu bauen. 
Die Tatsache, dass Ebola in Liberia besiegt und in den angrenzenden Ländern deutlich zurückgegangen ist, ist ein großer Erfolg für die Menschheit. Und ich bin so stolz auf unsere Gemeinschaft, die gezeigt hat, dass Menschen überall auf der Welt bereit sind, alles zu riskieren, um in Krisenzeiten Menschen auf der anderen Seite der Weltkugel zu helfen. Es war noch nie so klar wie jetzt, dass Investitionen in die öffentliche Gesundheit in dieser Region entscheidend sind.

Wir haben Barclays dazu gebracht, seine Investitionen aus einem israelischen Rüstungsunternehmen zurückzuziehen

Israel-Palästina
Nach den schrecklichen Angriffen auf Gaza letzten Sommer hat Avaaz die größte globale Divestment-Kampagne aller Zeiten ins Leben gerufen: Wir haben große Firmen dazu aufgefordert, die Verbindungen zu Organisationen und Konzernen abzubrechen, die in die illegale Besetzung und Unterdrückung der Palästinenser involviert sind. Der ehemalige Erzbischof Desmond Tutu und Russell Brand schlossen sich unserem Aufruf an und auch andere Gruppen riefen die Bank zum Handeln auf. Avaaz-Mitarbeiter trafen sich mit Barclays, um deutlich zu machen, dass die Gelder aus dem Rüstungskonzern Elbit Systems abgezogen werden müssen. Wir wurden nun darüber informiert, dass Barclays in keiner Funktion wirtschaftliches Eigentum an Aktien von Elbit Systems mehr hält. Auch werden keine Aktien im Namen von Kunden gehalten. Barclays hat außerdem bestätigt, dass es Aktien von Elbit Systems nicht mehr über Handelsplattformen empfiehlt. Ein großer Erfolg!

Wir arbeiten weiterhin daran, dass sich auch andere Unternehmen, die die Besetzung von Palästina mitfinanzieren, aus der Sache herausziehen und das internationale Recht einhalten.

Wir haben dazu beigetragen, dass das kenianische Vergewaltigungsopfer Liz endlich Gerechtigkeit erfährt

Gerechtigkeit für Liz
Nachdem ein 16-jähriges kenianisches Mädchen der Polizei mitteilte, dass sie von sechs Männern vergewaltigt und dann bewusstlos in eine 6 Meter tiefe Latrine geworfen worden war, ließ die Polizei die Täter einfach nur den Rasen der Polizeistation mähen und setzte sie anschließend wieder auf freien Fuß! Als unsere Gemeinschaft das erfuhr, reagierten wir mit einem globalen Mega-Aufschrei und haben den Druck seitdem immer weiter erhöht:
  • Wir haben die Petition an Spitzenpolitiker und hohe Justizbeamte übergeben.
  • Wir haben die kenianische Polizei und Politiker in sozialen Netzwerken förmlich bombardiert.
  • Wir haben einen Ermittler an den Tatort entsandt, um das Verbrechen aufzuklären.
  • Und wir haben zusammen mit fantastischen kenianischen Organisationen eine gewaltige Demonstration veranstaltet, damit ein Sonderermittler ernannt wird, der den Fall vor Gericht bringt.
Endlich, zwei Jahre später, verurteilte ein Richter drei der Vergewaltiger zu 15 Jahren Gefängnis. Terry Kunina, eine von Kenias führenden Frauenrechtlerinnen, sagte: „Durch die Avaaz-Kampagne kam der Fall auf den Tisch. Und hätte die Situation von Liz nicht weltweite Aufmerksamkeit erfahren, wäre der Fall – und davon bin ich fest überzeugt – nicht da, wo er heute ist. Liz hat nun die Chance auf ein besseres Leben.”

Nun wissen die Beamten in Kenia, dass die Welt ein Auge auf sie hat und sie im Falle von Straffreiheit und Missbrauch zur Verantwortung ziehen wird.

Zusätzlich zu diesen tollen Erfolgen, ist Avaaz groß genug geworden, um 18 nationale Teams aufzustellen. Damit können die Anzahl und Wirkung nationaler Kampagnen von Deutschland bis Brasilien, von Südafrika bis Russland, extrem gesteigert werden. All dies ist möglich, weil alle von uns in dieser unglaublichen Gemeinschaft immer mehr Engagement zeigen: Sei es, dass wir immer wieder Aktionen unterstützen, unsere Freunde mit ins Boot holen oder ein wenig Geld oder Zeit spenden. Dadurch bauen wir gemeinsam eine Kraft auf, die einfach nur magisch ist.

Es passieren eine Menge schauriger Dinge in der Welt. Aber lasst uns einen Moment innehalten und uns eines zugutehalten: Woche für Woche vereinen Millionen von uns ihre Kräfte und beeinflussen damit einige der vielschichtigsten Probleme unserer Zeit.

Halten wir weiterhin zusammen!

Mit unglaublich viel Liebe, Respekt und vor allem Dankbarkeit,

Ricken, Alice, Emma, Danny, Nataliya, Marigona, und das ganze Avaaz-Team 

P.S.: Wenn euch gefällt, was wir tun, könnt ihr uns mit einer kleinen Spende unterstützen, um all das am Laufen zu halten: JA, ICH SPENDE. Vielleicht wusstet ihr es noch nicht: Avaaz unterscheidet sich von anderen globalen Organisationen in der Hinsicht, dass wir zu 100% von unserer Gemeinschaft finanziert und gelenkt werden. Spenden von Unternehmen, Regierungen und Stiftungen, sowie auch Einzelspenden über 5.000 EUR lehnen wir strikt ab. Wir setzen auf kleine Online-Beiträge, um dieses fantastische Netzwerk am Laufen zu halten.








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