Boris Pofalla, der Autor des vorstehend eingestellten, am 9.11.d.J. verfassten, der Allgemeinen Frankfurter Sonntagszeitung entnommenen Artikels bedauert es, dass infolge der Bologna-Reform die Universität jungen Menschen nicht mehr den Schutzraum bietet, den sie als sich entwickelnde, fragende und forschende Menschen benötigen. Der wurde, wie er schreibt, mit dem Bolognaprozess abgeschafft - so, wie die DDR die Freiheiten ihrer Universitäten abgeschafft hatte. Der Journalist fährt fort: "Vorauseilender Gehorsam, eine Kernkompetenz der DDR, hat sich flächendeckend durchgesetzt. Und wenn jetzt, pünktlich zum großen Gedenken, die Auswirkungen dieses Umerziehungsprogrammes messbar werden, erschrecken sich alle ein Bisschen, egal, ob Linke oder Konservative."
Davor schreibt Pofalla: "Mit den Bachelorstudenten hog eine matte, fiebrige Betriebsamkeit in die Uniflure ein, die man so nicht kannte. Matt waren die Erstsemester, weil ihnen schon bald ganz schwindlig wurde von den Kontrollen und Optionen und Vorschriften, die wir Magister- und Diplomstudenten mit unseren schlampig, zu spät und per Hand ausgefüllten Studienbuchseiten nicht begreifen kannten. Fiebrig waren sie vor Ehrgeiz, alles richtig zu machen. Denn wer Fehler macht oder aneckt, bekommt später vielleicht keinen Masterstudienplatz."
Dann aber geht der Autor richtig zur Sache: "Wie die Stasi protokolliert das sogenannte Campusmanagement jede Regung der deutschen Studenten und protokolliert sie für alle Zeiten. Jedes konfuse Referat, jeder Dissens mit dem Dozenten, jede Abweichung vom vorgegebenen Pfad mindert die Karriereaussichten. Solche Kleinigkeiten machten einen großen Bewusstseinswandel möglich, von der Universität zur Hochschule, von der Bildung zur Ausbildung, vom unabhängigen zum angepassten Denken, von der streitenden Demokratie zur Diktatur der angepassten Meinung."
Das, was Pofalla schreibt, ist dem Blogger Martin Cross so richtig aus dem Herzen gesprochen - hat er doch einen enormen Brass auf dieses unser System, aus dem leider Gottes kein Entkommen ist. Sich selbst zur 68er Generation zählend, stimmt er mit dem Autor dahingehend überein, dass Studenten ein Reservoir empörten Aufruhrs, des selbstgerechten Nörgelns und der renitenten Faulheit waren. Ja, faul und renitent war er, der Schreiber dieser Zeilen - aber nicht selbstgerecht. Im Gegensatz zu den Millenials, von denen Pofalla alles andere als eine gute Meinung hat. Die hätten keinen Begriff mehr von Zukunft - so, wie ein Inuit keinen Begriff für Sandsturm habe.
The "Millennials" Are Coming - CBS News
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Generation X - Generation Z - Baby-BoomerMillennials - Wikipedia, the free encyclopedia
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Zukunft ist für diese Millenials bloß noch "eine optimierte Gegenwart", wie es ein Philosoph formuliert hat. Das Leitbild der Gesellschaft ist, folgt man Pofalla, ein Unternehmer: Mark Zuckerberg. Der gehört auch zu der Generation Selfie, von der in der letzten, der 5. Textspalte die Rede ist. Ihr gegenüber steht die Generation der über Sechzigjährigen, die bereits doppelt so viele Wahlberechtigte stellt wie die der unter Dreißigjährigen. An diesem Punkt kommt die DDR noch einmal ins Spiel: "Man hat in der alten BRD gern gelacht über die Rentnerdiktatur der DDR, über den greisen Honecker und die ebenso greisen Politbüromitglieder." Greise in Hülle und Fülle sieht Pofalla aber auch im Westen dieses unseres Landes - allerdings fünfundzwanzig Jahre später. Und die sind es, von denen in dem Zeitungsausriss die Rede ist, der dem FAS-Artikel "Diktatur heute" angehängt worden ist: "Dass immer die gleichen alten Herren mit klug ausgelegten Signalwörtern die Debatten bestimmen..." . Die sind es doch auch, die "in diesem gedenkbesoffenen Land" - der Blogger hat diese Formulierung ganz besonders durch einen um sie herum gezeichneten Kasten hervorgehoben - die Losungen ausgeben, denen die breite Öffentlichkeit nolens volens Folge leisten muss.
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