Mittwoch, 7. August 2013

2240 Doch, doch, Herr Hilse: Den Gülletransport aus dem überbelasteten Emsland gibt es tatsächlich, auch wenn Sie als Landvolkpräsident meinen, diesen schönreden und sogar abstreiten zu müssen!



Ja, bester Herr Hilse - so ist das nun mal, wenn man meint, sich in der Öffentlichkeit als Verteidiger der Landwirtschaft aufspielen und in einem Interview deren verkorkste Praktiken schönreden zu können: Da wird man sehr schnell beim Wort genommen und muss sich nicht wundern, wenn einem einzelne Aussagen regelrecht um die Ohren gehauen werden. 

Dies kann insbesondere auch deshalb geschehen, weil der hier Schreibende zusammen mit seiner Holden gerade erst von einer Radtour in den Regionen Emsland und Cloppenburger Land - Kfz-Kennzeichen EL und CLP - zurückgekehrt ist, auf der beide Radfreunde höchst negative Eindrücke von der Art und Weise mitgebracht haben, wie in den fraglichen Regionen gewirtschaftet wird.

Wer langsam durch diese Gegend fährt, wie es ältere Radler nun einmal zu tun pflegen, weil sie, wie etwa die eigene Holde, mit argen Kniebeschwerden zu tun haben, der kann seine Nase leider nicht verschließen, wenn er an einer der ausgedehnten Feldflächen vorbeikommt, die soeben erst mal wieder Bekanntschaft mit der Gülle gemacht haben.

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« am: 03. Mai 2012, 13:13:31 »

Hallo liebe Leute,

mein Nachbar und ich sind auf der Suche nach einem Gerät zur Gülleeinarbeitung auf dem Maisacker. Es sollte im Frühjahr auf den gepflügten Acker, und im Herbst auf die Maisstoppel benutzt werden können.
Ich hätte an einen Leichtgrubber gedacht. Es sollte nicht ZW-betrieben sein.
Aber vielleicht bekomm ich von Euch Ackerprofis bessere Tipps.

Gruß
Komet
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« Antworten #1 am: 03. Mai 2012, 14:09:30 »

Körnermais oder Silomais?

Bei Körnermais glaub ich nicht, dass ein Leichtgrubber (Allrounder, Taifun) funktioniert.
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djangohurz
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« Antworten #2 am: 03. Mai 2012, 14:19:28 »

Hab letzt gehört, dass es mittlerweile verboten ist auf Maisstoppel noch Gülle auszubringen, da dort keine große Vegetation mehr erfolgt und somit die meisten Nährstoffe im Winter ausgewaschen werden. Hab mich aber noch nicht genauer informiert, ob das wirklich stimmt.

Wir benutzen jedenfalls eine Kurzscheibenegge zum einarbeiten der Gülle. Allerdings bringen wir im Frühjahr auf gepflügten Feldern keine Gülle mehr aus, da mir das Güllefass zu große Bodenverdichtungen macht. Das wird meist vor der Zwischenfruchtsaat im Herbst erledigt.
Die KSE könnte im Gegensatz zu einem Grubber auch auf Körnermais funktionieren, habe ich aber selbst noch nie ausprobiert, da wir dieses Jahr zum ersten mal Körnermais anbauen.
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Komet
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« Antworten #3 am: 03. Mai 2012, 15:02:16 »

Ist Silomais. Das Problem mit der vielen Gülle hat eigentlich mein Nachbar.
Wir müssen heuer eh wegen dem MWB wechseln.
Ist aber rel. schwierig, da wir eigentlich Grünlandgebiet sind und nur Mais angebaut wird.
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djangohurz
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« Antworten #4 am: 03. Mai 2012, 16:42:17 »

Habe gerade nochmal etwas recherchiert und hab dabei nur herausbekommen, dass es nicht verboten ist, Gülle auf Maisstoppel zu fahren, sondern es wird nur davon abgeraten (Falls jemand andere Informationen hat --> immer her damit).

Was baut ihr dann an, wenn ihr wegen dem Maiswurzelbohrer keinen Mais anbaut? Kenn mich mit Grünland und Milchvieh nicht sonderlich gut aus.
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Thomas
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« Antworten #5 am: 03. Mai 2012, 17:50:23 »

Also nach meiner Lesart der Dünge-VO ist das verboten, da Mais ausdrücklich nicht zum Bereich Stoppeldüngung zählt wie Getreide a la Weizen Roggen etc. Nach Mais muss da wieder was gesät werden, und wenn das Grünroggen ist, wenn da noch Gülle hin soll.

Gruß
Thomas
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Henrik
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« Antworten #6 am: 03. Mai 2012, 18:38:09 »

@Komet

Was ist MWB ? 'Immer diese Abkürzungen  Grinsend

Zur eigentlichen Frage:

Grundsätzlich sind Geräte mit mit Scheiben und Zinken zur Einarbeitung geeignet. Bei Scheiben ist der Vorteil das nach Mais die Reste noch ein bisschen kleiner gemacht werden und damit besser verrotten. Problem von Scheiben du hast wenig Mischeffekt. Grubber mischen besser, aber schneiden nix. Grundsätzlich würde ich sagen wäre Grubber im Frühjahr besser, ein Scheibengerät im Herbst besser. Frage ist ja wie die weitere Bearbeitung nach der Einarbeitung erfolgt? Gar nichts, Pflug oder Tiefer grubbern etc. ?
Bei der Scheibenegge kannst wählen zwischen der normalen Scheibenegge und der Kurzscheibenegge. Von den Kosten ist die Scheibenegge billiger, sie kommt auch besser mit größeren Massen zurecht. Nachteil ist halt ist schwerer einzustellen und eventuell dadurch leichtere unebenheiten. Kurzscheibenegge ist da sicherlich einfacher zu fahren, Problem könnte viele Rückstände sein, es könnte auch die Walze die nachläuft im Herbst ein Problem sein.

Zum Zinkengerät, Grubber hat Vorteile bei der Mischung, muss aber in der Regel tiefer abrbeiten als ein Gerät mit Scheiben um vernünftig zu arbeiten. Problem beim Grubber ist das der Zinkenabstand genügend groß ist das die Masse durchfliessen kann. In meinen Augen der perfekte Grubber nach Mais ist dieser hier.

http://www.agrowissen.de/de/forum/index.php?topic=5372.0

lässt sich aber unglaublich ziehen.

Der von dir angesprochene Leichtgrubber kann die Arbeit theoretisch auch. Praktisch wird er aber in der angebauten Version Probleme mit Verstopfung bekommen/bekommen können.
In der Variante von Böhmuns vermutlich eher weniger, sieh dazu Antwort 5:

http://www.agrowissen.de/de/forum/index.php?topic=10623.0

Die Version hätte sicherlich Vorteile im Frühjahr und im Herbst.

Gruss

Henrik
Allenthalben sind sie unterwegs - die riesigen Tankwagen, bei denen sich offensichtlich keine Sau darum kümmert, wieviel von der ekligen braunen Brühe aus den mindestens zehn Abflussschläuchen auf die arg in Mitleidenschaft genommenen Feldflächen herunterströmt. Womit wir wieder bei Ihnen angelangt werden, bester Herr Hilse.

Aus dem Interview, welches Sie mehreren für die HAZ arbeitenden Reportern gegeben haben, sei hier zunächst die folgende Passage zitiert: "Die Massentierhaltung bringt doch jedoch auch sehr viele reale Probleme - zum Beispiel den Gülletourismus. Gülletourismus gibt es in Niedersachsen kaum. Wie würden Sie es denn nennen, wenn Gülle aus dem Emsland ins Wendland gefahren wird, um dort ausgebracht zu werden? Was Sie meinen, konzentriert sich auf den Hühnertrockenkot, das ist etwas anderes. Wir haben das Problem, dass in einigen Gebieten zu viel Dünger anfällt, der nicht dort ausgebracht wird. Wir stehen zu unseren Konzentrationsgebieten zum Beispiel im Emsland. Da sind ursprünglich kleine, gewachsene Betriebe, die sich wegen ihrer geringen Fläche auf Tiere spezialisiert haben. Das Problem mit dem Dünger muss auf technische Weise gelöst werden - und bis dahin muss er zur Not auch transportiert werden. Das ist nur ein räumlich größerer Kreislauf, zur Kreislaufwirtschaft stehen wir."

xxx   



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