Sonntag, 28. Oktober 2012

1950 In memoriam ANTONI DOBROWOLSKI: Mit 108 Jahren ist der älteste Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz gestorben. In dem die Deutschen Rache nahmen für das ihnen vom Kapitalismus aufoktroyierte ungelebte Leben.

"Heinrich Himmler, Chef der SS, formulierte die Unterdrückung der Polen in der ihm eigenen Sprache. 'Der einzige Zweck der Beschulung ist es, die einfache Arithmetik zu lernen, nichts über die Zahl 500 hinaus, wie man seinen Namen schreibt, und die Doktrin, dass es göttliches Gesetz ist, den Deutschen zu gehorchen. Ich halte die Fähigkeit zu lesen nicht für wünschenswert', schrieb er in einem Memorandum im Mai 1940. Die Botschaft wurde bei seinen Vollstreckern im besetzten Polen wohl verstanden. 'Die polnischen Länder sind in eine intellektuelle Wüste umzuwandeln', bemerkte Hans Frank, Leiter des Generalgouvernements, wie der Westteil des besetzten Landes von den den Nazis genannt wurde": mit diesen Worten leitet das Autorendou Eva Krafczyk und Alexander Dahl ihren dem unlängst verstorbenen polnischen Lehrer Dobrowolski gewidmeten Beitrag ein. Um gleich anschließend zu bemerken, dass es Menschen Antoni Dobrowolski zu verdanken sei, dass Himmler und Frank ihr Ziel nie erreichten.

Der Blogger hat diesen Artikel aus der Fülle der ihm zur Verfügung stehenden Materialien ausgewählt, weil er fast überdeutlich vorführt, wie nicht nur die Vernichtungs-, sondern auch die Verdummungsmaschinerie des kapitalistischen Systems funktioniert. Ihm steht dabei ganz klar vor Augen, dass es gar nicht in erster Linie die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Menschenschlag war, die den Nazis die Energien zu dessen Vernichtung lieferte, sondern die Entschlossenheit, die Juden so weit wie nur irgend möglich diesem System dienbar zu machen und aus ihnen herauszuholen, was nur eben verwertet werden konnte. Beispielsweise die Gebisse der zu Tode Gebrachten, vorausgesetzt natürlich, sie boten sich mit genügend großen Goldplomben zu dieser Art der Leichenschändung an.


Leider war es bei der Reproduktion des Textes mit der Überschrift "Auschwitz war schlimmer als Dantes Inferno" nicht möglich, den Braunton der dabei gewählten Unterlage so herauskommen zu lassen, wie dies von dem Blogger anfänglich vorgesehen war: die Schrift wäre dann nach der dafür erforderlichen Einstellungsprozedur nicht mehr hinreichend deutlich zu lesen gewesen. Stattdessen hat der Schreiber dieser Zeilen das Digitalisat mit einem braunen Rahmen umgeben sowie als Schriftfarbe in diesem Eintrag halt einen Braunton gewählt. Wer etwas mehr in diesem Verzeichnis der aktuellen Vorgänge und all des Widersinns, der ihnen eignet, etwas mehr herumgekommen ist, der dürfte an zig anderen Stellen registriert haben, dass bei allen rechtslastigen Themen entsprechend verfahren wird.

Dass die Menschen in Deutschland über die eigentlichen Antriebskräfte für den Vernichtungsapparat der Nationalsozialisten - allein schon der Name: wo, bitte schön, ist denn wohl das sozialistische Moment oder Element bei denen!? - nie aufgeklärt worden sind und auch nicht aufgeklärt werden: das ist der perfiden Mentalität zuzuschreiben, die den im kapitalistischen System Verhafteten und von ihm Profitierenden eignet; wobei alles darauf ausgerichtet ist, dass dessen Nutznießer ihre Umwelt nach Belieben ausnehmen können, die ihnen wehrlos Ausgelieferten dabei pausenlos hinters Licht führend und Lüge auf Lüge häufend. Hierzu ein paar Zeilen aus einem Tage später erschienenen Artikel, der sich mit dem im Moment in den USA stattfindenden Wahlkampf befasst: "Obama habe eine grundlegende Transformation der Gesellschaft versprochen. Tatsächlich aber würden Finanzberater, die früher an der Wallstreet tätig waren, heute den Alltag im Regierungsapparat bestimmen."

Da werden Themengebiete, von denen man vermutet oder auch durch Think-Tanks etwas gründlicher durchforsten lässt, einfach nur verbal besetzt, der Öffentlichkeit dabei vorgaukelnd, man werde sich ganz besonders kümmern - etwa um den Umweltschutz -; in Wahrheit schert man sich einen Dreck um die entsprechenden Belange. Das kapitalistische System leitet nämlich seine Daseinsberechtigung - natürlich so, dass dies für die allerwenigsten erkennbar wird - allein und ausschließlich von dem Potential ab, welches es den Machern in dem jeweiligen StaatsUNwesen an die Hand gibt, die eigenen Pfründe zu sichern, wobei die alles, was nur irgendeinen geldwerten Vorteil darstellt, unter Triumph auf der Habenseite ihrer diversen Konten verbuchen. Das Publikum wird von diesen Herrschaften pausenlos an der Nase herumgeführt und nach Strich und Faden belogen. Daher ist es auch so, dass man in den Lehrplänen, die für das Schulwesen ausgegeben werden, an keiner einzigen Stelle für die Schüler etwas vorgesehen hat, was sie in den Stand versetzen würde, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, geschweige denn, sie kritisch zu hinterfragen.

An dieser Stelle sei in diesem aus der Unterrichtspraxis der eigenen Holden - sie lehrte am Gymnasium Mathe und Sport - eine Situation berichtet, die die Schülerinnen und Schüler richtig nachdenklich gemacht hat. Nicht im Lehrplan vorgesehen war ihr im Zusammenhang mit der Prozentrechnung veranstalteter Exkurs auf banktechnisches Terrain. Dabei machte sie darauf aufmerksam, dass derjenige Bürger, der knapp bei Kasse ist oder sich sogar in einer Notlage befindet, von den Banken ein Kredit zu wesentlich ungünstigeren Konditionen gewährt wird, als derjenige, dem es wirtschaftlich gut geht. Mit diesen Ausführungen rief sie ein allgemeines Erstaunen hervor und die Aussage einzelner Schüler, dass eine solche Praxis ungerecht und eigentlich auch gegen den gesunden Menschenverstand gerichtet sei. Das Ende vom Lied war dann, dass eine Schülerin in der Folgestunde berichtete, sie habe ihren bei einer Bank beschäftigten Vater mit dieser Frage befasst - und der habe bestätigt, dass im Bankwesen entsprechend verfahren würde.

Aber zurück zu dem von dem genannten Autorenduo verfertigten Text. Dort wird geschildert, wie massiv die Vertreter des Kapitals - und um nichts anderes handelte es sich bei den Nazis! - in das Gefüge des besetzten Polen eingegriffen haben: "Die deutschen Besatzer lösen nicht nur den polnischen Staat auf. Auch die polnische Kultur soll ausgelöscht werden. Theater und Schulen werden geschlossen; Museen geplündert. Polnische Zeitungen werden verboten, polnische Bibiliotheken verbrannt, Kinobetriebe eingestellt, und Polen, die ein Radio besitzen, sind mit der Todesstrafe bedroht. Lehrer indes werden entlassen, inhaftiert oder gar ermordet. Etwa ein Drittel aller Pädagogen überleben den Nazi-Terror nicht. Schüler im besetzten Polen müssen nach nur vier Jahren die Schule verlassen."

Dieser massiven Einschränkung ihrer Freiheit, Wissen dazuzugewinnen, wussten sich die Polen Gott sei Dank zu erwehren: "In Privatwohnungen organisieren Lehrer wie Dobrowolski und Schüler insgeheim Unterricht vor allem für Gymnasialklassen und Studenten. Einer der vielen Tausend jungen Polen, die im Untergrund lernten, ist Karol Wojtyla, der spätere Papst Johannes Paul II. Im Jahr 1942 nehmen bereits etwas 1,5 Millionen Schüler am heimlichen Unterricht der TON [Tajna Organizscja Nauczycielska = Geheime Lehrerorganisation] teil." Aber es ist ja nicht so, dass das jetzt die Verhältnisse auf der Welt bestimmende System nur damals dumme Schüler brauchte und auch züchtete: Auch heute noch werden die Lehrpläne für die Schulen so erstellt, dass bei dem Wirrwarr an Neuerungen keiner mehr durchblickt und sich eigentlich fragen müsste, wie man denn mit denen Schüler heranziehen will, die in der Lage sind, die sowohl im nationalen Rahmen wie auch auf internationaler Ebene bestehenden Probleme sowohl zu verstehen wie auch sinnvoll zu lösen. Wer sich das gesamte Bildungswesen anschaut, der kann doch eigentlich nicht den Eindruck loswerden, das in ihm nur geflickschustert wird. Und wozu dient diese Flickschusterei? Dazu, die Individuen möglichst unvorbereitet in den Alltag zu entlassen und ihnen die Möglichkeit zu nehmen, das Lügengewebe zu durchschauen und auch zu zerreißen, welches immer absichtsvoll um sie herum gelegt wird.
PS: In der modernen Kommunikationstechnik kommt es immer wieder darauf an, den richtigen Button erstens zu finden und zweitens dann auch zu betätigen. Der Betreiber des s morequalitiesinlife gibt seinen Lesern hiermit zu verstehen, dass es sich für sie als sehr hilfreich erweisen würde, wenn sie hergingen und über einen in dieses hineinführenden Button in die Geschichten hineinzugelangen sich angewöhnten, die in diesem Blog immer als "True Story", also als wahre Geschichte erzählt werden:


HINWEIS
Nach Einführung der neuesten Firefox-Version scheint der folgende Vermerk für die meisten Webnutzer gegenstandslos geworden zu sein:
Wer mit dem Browser Firefox auf diese Seite stößt, ist besser beraten, den Internet Explorer, Safari von Apple oder GOOGLE Chrome zu verwenden.
Denn: So praktikabel ersterer bei der Erstellung der Posts ist - er unterschlägt jetzt nicht nur, wie zu Anfang, eine ganze Reihe von Bild- und Textmaterialien, sondern mit einem Mal gleich alle. Aus mir unerfindlichen Gründen.

600 Singing Communities on their way to the public
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